Filmportrait:
Für nichts und wieder nichts

Filmplakat Für nichts und wieder nichts

Für nichts und wieder nichts


Dokumentarfilm - So, 05.03., 11 Uhr mit den Filmemacherinnen Gisela Tuchtenhagen & Margot Neubert-Maric
Deutschland 2021
R: Margot Neubert-Maric, Gisela Tuchtenhagen
Länge: 80min, FSK: n.g.

Wie blicken Menschen zurück auf ein Leben, das ihnen aus den Händen gerissen wurde von Willkür, Geheimpolizei und Justiz? Deren Alltag aus Folter, Hunger und Verletzungen der Menschenwürde bestand, die heute um die 90 Jahre alt sind und stellvertretend für 250.000 inhaftierte DDR-Bürger ihre Geschichte erzählen.
„Eingesperrt haben sie uns. Für nichts und wieder nichts.“ Bruno Niedzwetzki war 19 Jahre alt, als eine Nachbarin meinte, bei einem Streit im Gasthaus seine Stimme erkannt zu haben. Wegen Beleidigung der Armee wurde er zu drei Jahren Haft im berüchtigten DDR-Zuchthaus Bützow verurteilt. Die zermürbende Zeit in überfüllten Zellen, die Verhöre und die Gewalt haben Spuren bei dem heute 80-Jährigen hinterlassen. Auch Siegfried Jahnke und Klaus Rintelen wurden Opfer der Stasi-Willkür. Der junge Landwirt Jahnke wurde 1952 wegen angeblicher Spionagetätigkeit und Boykotthetze direkt vom Feld weg mitgenommen. Medizinstudent Rintelen sprach sich öffentlich gegen die Umwandlung der Universität in eine Militärakademie aus und bezahlte dies nicht nur mit Freiheit, sondern auch mit Gesundheit. Drei Männer berichten von der Unrechtsjustiz der DDR, der sie ausgeliefert waren, und von persönlichen Erlebnissen, die sich in ihre Körper und in ihre Biografien eingeschrieben haben. Sie sind Zeitzeugen einer Epoche deutscher Geschichte, die droht vergessen zu werden.