Filmportrait:
Sondervorstellung 60 Jahre HAZ

Filmplakat Sondervorstellung 60 Jahre HAZ

Sondervorstellung 60 Jahre HAZ


Deutschland, div.

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zeigen wir in einer Sondervorstellung vier Filme aus Hannovers Vergangenheit.
Moderation: Dr. Peter Stettner

Alle machen mit (1960)


Mit diesem Film zeigt der hannoveraner Redakteur und Pressefotograf Heinz Koberg stolz den Wieder- und Neuaufbau der Stadt seit 1949. Im Mittelpunkt stehen neue Verkehrswege, Wohnviertel, Schulen, Krankenhäuser und Freizeiteinrichtungen, deren Bau nicht zuletzt durch Engagement und Zusammenarbeit der Bürger möglich geworden sei. In der Darstellung wirft Koberg auch einen Blick in den damaligen Schulunterricht, der recht amüsante Szenen offenbart.

Rote-Punkt-Aktion, Hannover 1969


Dokumentarfilm der ersten sogenannten Rote-Punkt-Aktion im Juni 1969, bei der anlässlich einer Bestreikung der öffentlichen Verkehrsmittel wegen einer Fahrpreiserhöhung die Autofahrer Hannovers bereitwillig Personen mitnahmen. Mit dieser Aktion, die zeitweilig Volksfestcharakter annahm, wurde innerhalb der Bevölkerung spontane Solidarität erzeugt.
Der Kommentator (Koberg) erläutert vor Bildern vom Straßenverkehr in Hannover und den Maßnahmen der Fahrpreis-Erhöhungs-Gegner die 11-tägige Rote-Punkt-Aktion. Auf einem Verkehrslenkungsturm beobachtet der Fotograf Wilhelm Hauschild die Aktionen; am Ende tritt Bundespräsident Lübke in Begleitung seiner Frau, eines Kardinals und anderer aus dem Marienhaus.

Wochenende (1974)


„Wochenende“ thematisiert auf amüsante Weise das Erholungs- und Freizeitleben im Hannover Mitte der 70er Jahre. Spürbar von der Popkultur jener Zeit inspiriert reiht der Film Alltagsepisoden aneinander, die sich im zeitlichen Rahmen von Freitag bis Montag Morgen zu fragmentarischen kleinen Geschichten von Erlebnissen und Begegnungen ergänzen. Die wiederkehrenden Figuren des Films sind:
• ein älterer Herr aus Berlin, der auf eigene Faust Hannover erkundet
• ein Taxifahrer
• eine Fremdenführerin mit Touristengruppe
• ein Hobbysportler und dessen Zufallsbekanntschaft
• drei Models und ihr Fotograf
• Herr Wagner, ein Hobbyangler
• ein kleiner Junge mit einer Seifenblasendose

Bemerkenswert ist, dass auch Randexistenzen der Gesellschaft wie alkoholisierte Stadtstreicher ins Bild kommen, die in den weiteren Hannover-Filme ebenso wenig gezeigt werden wie das hier thematisierte Nachtleben einschließlich des Rotlicht-Viertels.

Der Rote Faden (1975)


Der sogenannte "Rote Faden" in Hannover ist ein Anfang der 1970er Jahre im Rahmen einer Imagekampagne entstandener 4,2 km langer aufgemalter Strich, der den interessierten Fußgänger zu wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt führt.
Im Film folgt eine junge Frau dem Weg des Roten Fadens. Im Stil der Zeit, schnell, betont locker, allerdings auch recht oberflächlich durchläuft der Film auf diese Weise wichtige Stationen der hannoverschen Sehenswürdigkeiten. Am Ende des Films, der auf Originalton verzichtet, aber frech kommentiert, wird das Klischee des typischen Hannoveraners in Cartoons vorgestellt. Demgegenüber solle man sich - so der Film - doch lieber selbst ein Bild machen.